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Pressespiegel

Sozialforum plant Aktionen gegen SPD

Widerstand gegen den Sozialabbau wollen sie organisieren: die etwa 70 Teilnehmer des Gründungstreffens für ein Bochumer Sozialforum, das am Samstag im Bahnhof Langendreer stattfand.
"Wir sind sauer!", formulierte Martin Krämer von der Initiativgruppe, die zur Gründung des Forums eingeladen hatte, das Grundgefühl vieler Anwesender. Man wolle sich den anstehenden Kürzungsorgien in der Sozialpolitik entgegen stellen und dabei auch eine Anlaufstelle für bisher nicht engagierte Leute sein, so Krämer. "Mit dem Sozialforum gehen wir raus aus der Nische und rein in den öffentlichen Raum", erklärte er.
Dabei sollen konkrete Aktionen im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Erfahrungsaustausch zwischen Aktivisten aus unterschiedlichen Bereichen sei zwar wichtig, man wolle aber kein Debattierclub werden, sagten mehrere Redner in der Abschlussdebatte. Pläne gibt es genug: Von der Organisation von Demonstrationen vor dem Arbeits- und dem Sozialamt bis hin zum Aufbau eines sozialen Zentrums in der Innenstadt nach dem Vorbild der italienischen "centri sociale" reichen die Ideen. Zunächst soll aber ein monatliches Arbeitstreffen etabliert werden. Die erste gemeinsame Aktion wird sich dann gegen den demnächst im RuhrCongress stattfindenden SPD-Bundesparteitag richten.
Zuvor hatten sich die Teilnehmer in vier Arbeitsgruppen mit aktuellen und grundsätzlichen Fragen auseinander gesetzt. So beschäftigte sich eine Gruppe mit dem Dilemma zwischen Solidarität und Standortsicherung, in das Gewerkschafter regelmäßig geraten, wenn ein Konzern Beschäftigte in unterschiedlichen Ländern gegen einander ausspielt. Ein anderer Workshop diskutierte über die Friedenspolitik, ein dritter über die Notwendigkeit von Arbeit und ein Recht auf Faulheit. Dabei seien zwar auch die Gräben zwischen den Positionen der einzelnen Teilnehmer sichtbar geworden, erläuterte Martin Krämer später, aber auch der Wille, diese zu überwinden.
Nicht zu kurz kommen durfte aber auch die Kultur: Nach den langen Diskussionen sorgten Konzerte der Hip-Hop-Gruppen "Volle Bandbreite" und "Easy X" sowie einer Folk-Punk-Band genauso für Entsprannung wie Filme und die Lesung der "Treibgut" -Autoren Oliver Uschmann und Ulrich Schröder. cas

Ruhr Nachrichten - 26. 10. 2003

 
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