Nashornpower Bochumer Sozialforum
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Demo in Strasbourg

Drittes Bochumer Sozialforum
BEWEGUNG MACHT WIDERSTAND

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Programm - Workshops
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Samstag, 18. Februar 2006
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13.30 Uhr | Erster Workshop-Block
(Die Workshops finden gleichzeitig statt)

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Bildung und Eliten – Elitebildung für alle
DGB Campus Office Bochum/Hochschulinformationsbüro an der RUB

Die letzten Studien haben es deutlich gezeigt: Der Bildungszugang ist in keinem anderen Land so stark an materielle Ressourcen geknüpft wie in Deutschland. In diesem Zusammenhang von Studiengebühren zu sprechen, zeugt von bemerkenswerter Ignoranz den Verhältnissen gegenüber. Der Workshop soll sowohl die Schwachstellen des Bildungswesens in Deutschland aufzeigen, als auch alternative Konzepte im Stil von „Bildung für alle – und zwar umsonst” behandeln.

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Flexible Bedarfsgemeinschaften, prekäre Familienmodelle?
Geschlechterverhältnisse in Zeiten von Hartz IV
ag feministische theorie & praxis | Referentin: Iris Nowak (Sozialökonomin, Hamburg)

Die zunehmend massiver werdende Beschneidung sozialer Rechte, vor allem auch im Zuge von Hartz IV, wirkt sich in spezifischer Weise auch auf die Geschlechterverhältnisse sowie darauf aus, wie Versorgungs- und Familienarbeit organisiert wird. Vor diesem Hintergrund möchten wir folgenden Fragen nachgehen: Wie sehen die Auswirkungen auf bestehende geschlechtliche Ungleichheiten genau aus, wo tun sich neue Widersprüche auf? Wie verändern sich Beziehungen, Familienplanungsmuster und Zuständigkeiten für „Reproduktionsarbeit”?
In der anschließenden Diskussion möchten wir vor allem auch über die Möglichkeiten feministischer Intervention diskutieren.

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Radikale Linke und Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit heute:
Entwicklung – Stand – Perspektive
Gruppe Gegenwehr ohne Grenzen (GoG) | Referent: Wolfgang Schaumberg

Multinationale Konzerne lenken den Globalisierungsprozess zusammen mit den ihren Interessen dienenden internationalen Institutionen, bei Komplizenschaft der nationalen Regierungen, heißt es in der Charta des Weltsozialforums.
Mit der Macht der Multis setzen sich viele Linke allerdings gar nicht (mehr) auseinander und nur wenige radikale Linke unmittelbar. Welche Schwächen und Stärken hat ihr Kampf derzeit? Die Widersprüche innerhalb der Gewerkschaftslinken sind tiefgreifend. Die Debatte einer mittel- und längerfristigen Perspektive steckt noch in den Anfängen...
Dazu Thesen zur Diskussion von Wolfgang Schaumberg.

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Die Situation illegalisierter Flüchtlinge:
Zugang zur medizinischen und psycho-therapeutischen Regelversorgung
IPPNW – Studierende Ruhr Uni Bochum und Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum

In Deutschland leben geschätzte 500.000 bis 1,5 Mio. Flüchtlinge in der Illegalität ohne Zugang zur medizinischen und psychotherapeutischen Regelversorgung. Im Krankheitsfall droht beim Aufsuchen von ÄrztInnen das „Auffliegen” und die Abschiebung. Flüchtlinge in schwebenden Verfahren haben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ebenfalls nur begrenzten, d.h. staatlich limitierten Zugang zur gesundheitlichen Versorgung.
Wir möchten in diesem Workshop die rechtliche Situation der Flüchtlinge und der UnterstützerInnen sowie Möglichkeiten der konkreten Hilfe und der politischen Einflussnahme erläutern. In diesem Rahmen werden wir die Arbeit der Medizinischen Flüchtlingshilfe (MFH) Bochum und deren Kampagnen „Gerechtigkeit heilt” sowie die Kampagne „Achten statt Verachten” der IPPNW vorstellen.

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15.30 Uhr | Pause
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16.00 Uhr | Zweiter Workshop-Block
(Die Workshops finden gleichzeitig statt)

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»...dann würde ja niemand mehr arbeiten!«
– Konzeptionen und Entwürfe eines garantierten Grundeinkommens
Gruppe Roter Salon

Die Forderung nach einem garantierten Grundeinkommen als Antwort auf den sozialen Angriff durch die Hartz-IV-Gesetze ging im zurückliegendem Jahr weit über den Kreis einer radikalen Linken hinaus. Von utopischen Sozialisten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erdacht, wird sie heute von unterschiedlichen politischen Standpunkten aus neu formuliert. Das Spektrum reicht dabei vom »Existenzgeld« der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen bis zum über eine Konsumsteuer finanzierten Modell des DM-Drogerieketteninhabers und Anthroposophen Götz Werner.
Ausgehend von den unverzichtbaren Basisanforderungen für ein bedingungsloses Einkommen wollen wir verschiedene Ansätze und Modelle zusammenfassend darstellen und diskutieren. Eine spannende Debatte versprechen wir uns von der Idee, das Grundeinkommen auch als globales Projekt zu denken.

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Mit den neuen „Anti-Terror” Gesetzen in einen autoritären Sicherheitsstaat
Friedensplenum | Referent: Wolfgang Dominik (VVN-BdA)

Nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 setzte die damalige rot-grüne Bundesregierung mit Innenminister Otto Schily fast unbemerkt weitreichende Veränderungen zum Nachteil aller BürgerInnen unter dem Deckmantel des „Anti-Terror-Kampfes” um. So begann eine schleichende Aushöhlung der Menschenrechte, etwa im Bereich der Telekommunikationsüberwachung, wo immer mehr Kontrollmöglichkeiten geschaffen wurden. MigrantInnen wurden geradezu unter Generalverdacht gestellt. Die Kontrolldichte des Staates nimmt bei gleichzeitig schwindendem Datenschutzbewusstsein zu.
Wolfgang Dominik wird diese Entwicklungen bis hin zu den aktuellen Geschehnissen nachzeichnen.

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Gleiche soziale Rechte, Menschenrechte, Grundrechte, Daseinsrecht...
Flüchtlingsinitiative Brandenburg, Internationales Aktionsbündnis (Bochum) und Initiative gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung (Dortmund)

Auf welche Rechte beziehen wir uns? Welche unserer Rechte werden verletzt und wie sieht unser Widerstand dagegen aus? Welche Rechte fordern wir, für welche Rechte kämpfen wir? Inwiefern bestimmen unterschiedliche Lebenssituationen unsere politischen Positionen?
Von diesen Fragen ausgehend wollen wir versuchen, gemeinsame Forderungen und Widerstandsstrategien zu entwickeln.
Der Workshop findet mehrsprachig statt.

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Die Wiederaneignung des sozialen Raums (in der neo-liberalen Schrumpf-Stadt)
Mieterforum Ruhr

Die neoliberale Globalisierung treibt Bochum und das Ruhrgebiet in eine immer stärkere Abhängigkeit von globalen Märkten und Konzernen – bei den Arbeitsplätzen (Beispiel Opel) wie bei den Wohnverhältnissen (Beispiel Annington/Viterra). Die vorherrschende politische Antwort – Deregulierung, Investitionserleichterungen, Privatisierungen, Sozialabbau, Lohnsenkungen – untergräbt gleichzeitig die lokale Wirtschaftskraft, die traditionellen Solidarformen und die öffentlichen Kapazitäten, der Dauerkrise zu begegnen. Gibt es jenseits der Abwehr- und Rückzugskämpfe überhaupt noch vorwärts gerichtete Perspektiven?

 

Ort: Bahnhof Langendreer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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